Häufig gestellte Fragen von Gutachten- und Sachverständigenbüros

zur ProBat Anwendung

  • Für welche Regionen in Deutschland kann mit ProBat berechnet werden?

    Berechnungen mit ProBat sind für alle Naturräume in Deutschland und angrenzende Regionen in Mitteleuropa möglich.

    Wenn für den Naturraum, in dem sich eine WEA befindet, keine spezifische Phänologie (Verteilung der Aktivität über das Jahr) in ProBat angelegt ist (derzeit z.B. Alpenvorland), wird die des nächstgelegenen Naturraums mit Phänologiedaten verwendet.

  • Ist ProBat auch außerhalb von Deutschland nutzbar?

    Eine Anwendung von ProBat außerhalb Deutschlands ist in Mitteleuropa möglich. Es müssen dann (wie auch bei einer Anwendung in Deutschland) die gemessenen Aktivitätsmuster mit den in ProBat vorausgesetzten abgeglichen werden.

    Ein Einsatz der Software in Süd- und Nordeuropa ist (evtl. mit Anpassungen) wahrscheinlich mit einer vertieften Einzelfallprüfung auch möglich. Das Hauptaugenmerk sollte hier auf eventuell abweichende Aktivitätsmuster der nicht in Mitteleuropa vorkommenden Arten liegen. Erste Datensätze z.B. für die Bulldoggfledermaus, Tadarida teniotis, zeigen jedoch, dass das Verhalten dieser Art im Rotorbereich der beprobten WEA nicht relevant von dem der anderen Arten abwich.

  • Wie geht ProBat damit um, wenn die Aktivitätsverteilung eines Datensatzes von der in ProBat vorausgesetzten abweicht?

    ProBat geht bezüglich Windgeschwindigkeit, Datum bzw. Monat (regional differenziert) und Nachtzeit von Standardverteilungen der Aktivität aus – auch wenn die Daten eines Standorts Abweichungen von diesen Verteilungen zeigen, da Abweichungen meist auf Zufallseffekten kleiner Datensätze oder auf Datenfehlern beruhen. Mit den „Quantilplots“ und “Aktivitätsverteilungsplots“ gibt ProBat Hilfestellungen, um Abweichungen der Aktivitätsverteilung eines Datensatzes von der in ProBat vorausgesetzten besser erkennen und beurteilen zu können (siehe dazu Abschnitt 4 „Prüfung der Aktivitätsmuster“ im ProBat-Begleitdokument „Voraussetzungen für die Verwendung von ProBat“ sowie die Tooltips zu den jeweiligen Abbildungen in ProBat, s. auch hier).

  • Sollen die automatischen Zuordnungen der Fledermausrufe nachgeprüft werden, bevor die Daten für eine Berechnung mit ProBat verwendet werden?

    Seit Version 6 ist ProBat – auf Basis der in RENEBAT III entwickelten Modelle – in der Lage, die Rauhautfledermaus (P. nathusii) differenziert zu betrachten. Die automatische Art(engruppen)bestimmung der Bestimmungssoftware ist unverändert zu übernehmen und darf nicht manuell nachbestimmt werden (da der „Fehler“ bereits in ProBat berücksichtigt ist und die Datensätze sonst nicht vergleichbar sind). Lediglich als Fledermaus bestimmte Störgeräusche müssen, wie im gesamten Datensatz, manuell entfernt werden.

  • Ist bei einer Signifikanzschwelle < 1 der Wert 1 oder 0,9 einzugeben?

    Es ist der Wert 1 einzugeben (die Algorithmen werden so berechnet, dass die Schlagrate unter dem eingegebenen Schwellenwert liegt).

  • Ist es möglich bzw. zulässig, mit der aktuellen Version von ProBat ältere Datensätze auszuwerten?

    Ja, es kann und muss immer die aktuellste Version von ProBat verwendet werden, unabhängig davon aus welchem Jahr die erhobenen Daten stammen. Bei zweijährigen Datensätzen ist also nach dem zweiten Erfassungsjahr eine Berechnung mit der dann aktuellen ProBat Version und den Daten beider Jahre durchzuführen.

  • Welche Rekorder (Fledermausdetektoren) können verwendet werden, um anschließend Berechnungen mit ProBat durchzuführen?

    Neben den häufig verwendeten Rekordern der Firma EcoObs (Batcorder) und der Firma bio acoustic technology (BATmode) – nebst zugehöriger Auswertungssoftware – können auch die Rekorder Firma Titley Scientific (Anabat) und der Firma Avisoft Bioacoustics (UltraSoundGate – nur das „WEA-Fledermausmonitoring-System“ mit der entsprechenden Kalibrierung des Herstellers) verwendet werden.

    Weitere Informationen finden Sie im ProBat Begleitdokument „Voraussetzungen für die Verwendung von ProBat“